Arbeiten in NGOs

Dezember 6, 2009 by

Am Donnerstag den 10.12.2009 laden wir, das Career-Service-Network (CSN), ein zur Informationsveranstaltung „Hauptamtliches Engagement: Geistes- und Sozialwissenschaftler in Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs)“.

Ab 19 Uhr beleuchten wir in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin dieses spannende Arbeitsfeld zusammen mit Referentinnen von Reporter ohne Grenzen und Transparency International.

Der Eintritt ist wie immer frei und bedarf keiner Anmeldung.

Alle weiteren Informationen findet ihr hier:

http://career-service-network.de/archivdetail.php?future=1&id=160

Euer CSN-Team

Links zum Thema Personalwesen

Dezember 6, 2009 by

Hier einige weiterführende Links zu unserer Veranstaltung „Geistes- und Sozialwissenschaftler im Personalmanagement“.

Praxisprojekte

Career Service von der TU Berlin, Projekt „Prepare“, u.A. Personalwesen

http://www.career.tu-berlin.de/

Career Service von der HU Berlin, Berufsfeldbezogene Qualifikationen, „Personalmanagement – Methoden in der Praxis“

http://www2.hu-berlin.de/kooperation/beruf-wissenschaft/careercenter/start.html

Weiterbildung

Fernstudium „Personalentwicklung“ der TU Kaiserslautern,
http://www.zfuw.uni-kl.de/human-ressourcen/pe-top.html

Ausbildung zum Verhaltens- und Kommunikationstrainer:
– bei Arbeit, Bildung und Forschung e.V. (in Zusammenarbeit mit FU Berlin), www.abfev.de
– beim artop-Institut (in Zusammenarbeit mit der HU Berlin), www.artop.de

– bei Komega e.V. (in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam), www.komega.de

Weiterbildung Personalmanagement

http://www.bta-weiterbildung.de/

Englisch für HR

http://www.hrenglish.com/

Bewerbungen auf Englisch

http://www.jobline.lmu.de/

Schweiz-kompatibel werden lohnt sich

Juli 15, 2009 by

Bericht zur Veranstaltung “Arbeiten in der Schweiz” am 13.07.2009 im Haus der Wirtschaft.

„Wenn Sie die Schweiz nicht als 17.Bundesland verstehen, ist es ein wunderbares Land, um dort zu arbeiten.“ Dieses Fazit zieht Frank Keidel, Sprecher des Schweizerischen Versicherungsverbandes, auf der CSN-Veranstaltung „Arbeiten in der Schweiz“ über seine acht Jahre als „Aufenthalter“ in der Schweiz. „Aufenthalter“, so werden in der Schweiz deutsche und andere ausländische Arbeitnehmer genannt, die zum Arbeiten dorthin kommen, erklärt Heike Stoof-Sasse, Beraterin für die Akademiker in der Zentralen Auslandsvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Berlin.

Der Schweizer Arbeitsmarkt funktioniert anders als der deutsche. Die Wirtschaftsordnung ist liberaler, Angestellte werden schneller eingestellt als hier – aber auch schneller wieder entlassen, wenn sie nicht die erwartete Leistung bringen. Auch die Bewerbungsgespräche laufen anders. Die Hälfte der Zeit wird darauf verwendet, die das Unternehmen vorzustellen. Harte Gehaltsverhandlungen sind nicht erwünscht: Die Firma bietet in der Regel das an, was sie hinterher auch zahlt. Schon gar nicht sollte man im Bewerbungsgespräch über Kleinigkeiten wie Handykosten verhandeln, rät Keidel. Diese Dinge regelten sich hinterher von selbst – und ohne, dass man dabei über den Tisch gezogen werde. Eine weitere Eigenart begegnet einem bei der schriftlichen Bewerbung: „Manchmal wird erwartet, dass man die Anschreiben handschriftlich verfasst“, erzählt ZAV-Beraterin Stoof-Sasse. Dann werden Graphologen hinzugezogen, die ein Urteil über den Bewerber abgeben sollen. Die Schweiz – ein Arbeitsparadies für Graphologen?

Nicht nur, wie sich herausstellt. In der Schweiz liegt die Akademiker-Arbeitslosigkeit bei unter zwei Prozent, weiß Frank Keidel. Das kommt zum einen daher, dass die Wirtschaftsleistung trotz Krise nach wie vor hoch ist. Das kommt aber auch daher, dass die Schweiz selbst viel zu wenig Akademiker ausbildet. Nur 26 Prozent der Schweizer macht das Abitur, die anderen steigen früher aus der Schule aus – bilden sich aber dafür ihre Leben lang fort und erarbeiten sich so ihre Karriere. Die niedrige Zahl der Uni-Absolventen spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt in offenen Stellen und guten Chancen wider. Auf eine Stelle für Geisteswissenschaftler kommen nur etwa 20-30 Bewerbungen. Also traumhafte Verhältnisse für die gebeutelten deutschen Absolventen dieser Fächer, die häufig genug mit Hunderten an Mitbewerbern konkurrieren: „Wenn man bereit ist, Abstriche zu machen und erst einmal die unattraktiven Jobs zu machen, klappt der Einstieg ganz gut,“ berichtet PR-Fachmann Keidel. Attraktive Jobs müsse man sich dagegen erst erarbeiten – und Schweiz-kompatibel werden.

Mit der Schweiz-Kompatibilität ist das so eine Sache. Deutsche gelten dort als laut, rücksichtslos und ungehobelt. Das hängt sehr stark mit den Kulturunterschieden zwischen diesen Ländern zusammen, die man nicht unterschätzen sollte. Beispielsweise legen Schweizer großen Wert darauf, dass man sich rücksichtsvoll verhält und auf Schwächere achtet. „In der Schweiz gibt es eine Holschuld, nicht wie in Deutschland eine Bringschuld“, bringt Pressesprecher Keidel die Unterschiede auf den Punkt. Während man sich in Deutschland melden und gegen andere durchsetzen muss, wenn man etwas möchte, holen die Schweizer ihre Mitbürger da ab, wo sie sind: „Die Schweizer fragen häufig: Ist das so okay für dich? Und das gilt auch für die Vorgesetzten“, erklärt Keidel.

Dass man anfänglich immer wieder in Fettnäpfchen tritt und mehr als „Dütscher“ denn als Individuum wahrgenommen wird, lässt sich für Neulinge wohl nicht vermeiden. Allerdings trifft man auf eine große Zahl von Landsleuten, die einem bei Problemen weiterhelfen können: Um die 300.000 Deutsche leben und arbeiten mittlerweile in der Schweiz. Und nach zwei bis drei Jahren klappt es dann auch mit den Einheimischen, wenn man sich Mühe gibt.

Annegret Nill

Literaturtipps und Links zum Thema Arbeiten in der Schweiz

Juli 12, 2009 by

Dies ist eine Liste mit Literaturtipps und Links die vom CSN und den Referenten Heike Stoof-Sasse und Frank Keidel zusammengestellt wurde. Außerdem stellen wir euch zwei Artikel, von Thomas Zaugg und Michèle Roten, zur Verfügung.

Links:

www.swissworld.comInfoportal Wirtschaft, Wissenschaft, Geografie

www.treffpunkt-arbeit.chArbeitsverwaltung (u.a. Bewerbungsvorlagen)

www.schaufenster.ch/stellenJobbörsen und Karriereseiten

www.awa.bs.chStellenangebote Verwaltung, private Stellenvermittler

www.nzzexecutive.chNeue Züricher Zeitung

www.jobwinner.chTages-Anzeiger

www.alpha.chFührungskräfte- und Spezialistenmarkt

www.directories.chWeiße (= Gelbe) Seiten

www.adecco.ch – Private Arbeitsvermittlung

www.credo-runtime.chPrivate Arbeitsvermittlung

www.grenzgaenger-service.net/Gehalt-Schweiz.htmlGehälter

www.justlanded.com/deutsch/Schweiz/Landesfuehrer/Jobs/ArbeitsbedingungenGehälter Schweiz

www.jobs.chJobportal

www.ba-auslandsvermittlung.deZenrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit

Literaturtipps:

Thomas Küng
Gebrauchsanweisung für die Schweiz
204 Seiten, Piper, überarbeitete Neuausgabe 2009
ISBN-10: 3492275664
Der Klassiker zum Thema. nützlich, treffend. Wer’s vor der Ankunft in der Schweiz liest, hat mehr davon.

Jürg Altwegg, Roger de Weck (Herausgeber)
Kuhschweizer und Sauschwaben: Schweizer, Deutsche und ihre Hassliebe
320 Seiten, Nagel & Kimche, 8. Auflage 2003
ISBN-10: 3312003156
Lesenswert, Breites Spektrum an Themen, einige Artikel bekannter Autoren (zB Bichsel, Muschg) sind aus den 80er/90er Jahren.

Markus Kutter
Die Schweizer und die Deutschen
143 Seiten, Fischer, 2001
ISBN-10: 3596134595
Für historisch Interessierte

Artikel als pdf:

Klein und allein von Thomas Zaugg (nur Text)

Klein und allein (mit Bildern) von Thomas Zaugg mit Bildern von Peter Tillessen

Unsere heimliche Hauptstadt von Michèle Roten

Die Artikel werden mit der freundlichen Genehmigung der Autoren zur Verfügung gestellt.

Terminhinweis: 13.07.2009 – 18 Uhr – Arbeiten in der Schweiz

Juli 2, 2009 by

Unsere nächste Veranstaltung findet am 13.07.2009 statt und stellt den Arbeitsmarkt für Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen in der Schweiz vor: Wie kann ein Berufseinstieg in der Schweiz gelingen? Was sind die kulturellen Unterschiede im Berufsalltag?

Mehr dazu auf unserer Website unter http://career-service-network.de/

„CR ist ein zukunftsweisender Arbeitsbereich.“

Juni 20, 2009 by

Interview des Career Service Network e. V. mit Tatijana Kulas, Corporate Responsibility Manager bei Vodafone Deutschland im Juni 2009. Das Interview führte Nicolas Krakor. (Die Begriffe CR, Corporate Responsibility, und CSR, Corporate Social Responsibility, sind synonym.)

Krakor: Beschreiben Sie bitte Ihren Weg als Diplom Psychologin zu Ihrer jetzigen Arbeit als CSR-Managerin bei Vodafone.

Kulas: Nach meinem Psychologie-Studium an der WWU Münster bin ich meinem Schwerpunkt der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie folgend ins Marketing eingestiegen.

Ich war zuerst Junior Project Manager bei Lycos Deutschland (einem Internet-Portal) und bin dann als Product Manager in die Zentrale von Lycos Europe gewechselt. Als Product Manager war ich zuständig für den Bereich der bezahlbaren Content-Dienste und habe dort die internationalen Billing-Prozesse implementiert. Da ich in dieser Position auch für das Reporting und Controlling verantwortlich war, habe ich mich im Finanzwesen weitergebildet.

Nach drei Jahren habe ich die Chance genutzt, als Controllerin bei Vodafone Deutschland ein neues unternehmensweites Performance Management System aufzubauen, dessen Sponsor Fritz Joussen war (damals COO, heute CEO von Vodafone Deutschland). Meine Prozess- und Projektstärke, die Kenntnisse im Reporting und nicht zuletzt die bereichsübergreifenden Team-Erfahrungen in einem internationalen Unternehmen haben mir dabei sehr geholfen.

Nach weiteren vier Jahren Aufbau und Umsetzung eines unternehmensweiten „Management-by-Objectives“-Systems wollte ich den „Management-by-Values“-Ansatz stärker vorantreiben. Vodafone schätzt das Diversity-Konzept und hat mir einen internen Wechsel in die Abteilung CR ermöglicht, in der ich nun seit zwei Jahren als Managerin tätig bin. Im letzten Jahr habe ich mein Postgraduate Certificate in Sustainable Business an der University of Cambridge abschlossen, um die spezifischen Fachkenntnisse zu vertiefen und die internationale Vernetzung zu verstärken.

Der Schlüssel zur beruflichen Entwicklung liegt, nach meiner persönlichen Erfahrung, in der Offenheit für Neues, fachlicher Weiterbildung und Vernetzung in den Bereichen, für die Ihr Herz schlägt. Sehr gute Arbeitsleistung, Durchhalte-Vermögen und nicht zuletzt ein Quäntchen Glück sind dabei von Vorteil.

Krakor: Erzählen Sie uns vom praktischen Inhalt Ihrer Arbeit. Welches sind Ihre Aufgaben und welche anderen Aufgaben erfüllt das CSR-Team Ihrer Firma?

Kulas: Ich zeichne verantwortlich für alle Belange vom nachhaltigen Wirtschaften, über das Stakeholder Management bis hin zu Social Sponsoring. Meine Steckenpferde sind die CR-Strategie und die Managementsysteme. Vodafone hat zusätzlich noch eine Umwelt-Abteilung, in der explizit ökologische Fragestellungen (z.B. Abfallmanagement, Energie-Effizienz-Maßnahmen, Handy-Recycling) behandelt werden. Einen gesamten Überblick über unsere Aktivitäten würde den Rahmen sprengen, können aber selbstverständlich in unseren CR-Berichten nachgelesen werden. http://www.vodafone.de/unternehmen/verantwortung/98112.html

Krakor: Wie sehen Sie die Chancen für Geistes- und Sozialwissenschaftler im Bereich CSR zu arbeiten? Werden hier Weiterbildungen benötigt?

Kulas: Der CR-Bereich in großen Konzernen fokussiert je nach Auslegung und historischer Entwicklung verschiedene Themen, bei denen, z.B. insbesondere für das bürgerschaftliche Engagement, Geisteswissenschaftler in Frage kommen.

Andere Bereiche, vor allem das nachhaltige Wirtschaften und die unternehmerische Verantwortung, sind ohne wirtschaftliche Kenntnisse nur schwer einzuordnen. Hier wäre für Quereinsteiger eine Weiterbildung von Nutzen.

Renommierte Weiterbildungen sind oft im angelsächsischen Bereich angesiedelt, mittlerweile gibt es auch schon sehr gute deutsche Programme. Die Kurse unterscheiden sich stark in ihrer inhaltlichen Ausrichtung. Sneep (eine studentische Plattform für an Nachhaltigem Wirtschaften, CSR, Öko-sozialer Marktwirtschaft und vielen weiteren wirtschaftsethischen Themen) hat eine gute Übersicht unter: http://www.sneep.info/?s=Studium&c=Studienmoeglichkeiten

Aus meiner persönlichen Sicht sind in England vor allem die Universitäten Cambridge und Nottigham (Professor Jeremy Moon) interessant. In Deutschland lohnt sich ein Blick auf Universität Lüneburg (Prof. Dr. Stefan Schaltegger) oder die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Prof. Dr. André Habisch). Diese Aufzählung soll selbstverständlich die Verdienste der anderen Schulen nicht schmälern. Es lohnt sich eine auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichtete Recherche.

Krakor: Es geraten immer wieder Unternehmen in die Kritik ihr Engagement ist nur ein Marketinginstrument ohne echte Überzeugung. Wie sieht gute CSR-Arbeit aus und welche Stellung hat das Thema dann in einem Unternehmen?

Kulas: Nur da, wo das Thema Verantwortung in die Geschäftsprozesse implementiert ist, wird sie auch gelebt. Der reine philanthropische Ansatz (z.B. durch Spenden im karikativen Bereich) ist sehr ehrenwert. Leider kann dieser Ansatz aber auch als Feigenblatt dienen, um die eigene unternehmerische Verantwortlichkeit nicht angehen zu müssen. Deshalb kann der CR-Bereich in großen Unternehmen nicht auf wirtschaftliches Verständnis und Betriebswirte verzichten, die die Bedeutung von Nachhaltigkeit für ihr Geschäft verstehen. Gute CR-Arbeit wirkt nicht nur nach Außen, sondern wird im Kerngeschäft gelebt. Eine gesonderte CR-Abteilung fungiert dabei als Unternehmensberater für Fragen der Nachhaltigkeit.

Krakor: Angesichts der Wirtschaftskrise müssen viele Unternehmen ihre Ausgaben einschränken. Wie sehen Sie generell die Zukunft von CSR in Deutschland und von CSR als Arbeitsfeld?

Kulas: Die Krise zeigt, dass Corporate Responsibility mehr im Unternehmen wirken muss und jeden Mitarbeiter vom Sachberater bis zur Geschäftsführung betrifft. Die Krise entlarvt alle CR-Ansätze, die nur aus PR-Zwecken aufgesetzt, aber nicht gelebt wurden. Daher heißt es nicht, „CR trotz Krise“, sondern „CR gerade wegen der Krise“. In meinen Augen bleibt der Bereich ein faszinierender und für Unternehmen zukunftsweisender Arbeitsbereich. Es ist die Frage nach dem verantwortungsvollen Verhalten jedes Mitarbeiters und dem Aufbau jedes Geschäftsprozesses. Und nicht zuletzt die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Geschäfts: Hier sind visionäre und strategische Führer gefragt, die nicht nur die kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern die langfristige Tragbarkeit ihres Unternehmens im Sinn haben. Maßlosigkeit und Kurzfristigkeit der Denkweise stehen im Gegensatz zur unternehmerischen Verantwortung. CR kann ein Pool für überlebenswichtige Innovationen sein, welche – im Sinne des Unternehmens und zugunsten der Gesellschaft, in der wir alle leben, – nicht unausgeschöpft bleiben sollte.

Vielseitige Kommunikationstalente gesucht

Juni 19, 2009 by

Bericht zur Veranstaltung „Corporate Social Responsibility – ein potenzieller Arbeitsmarkt für Geistes- und Sozialwissenschaftler?“ am 4.6.2009 in der Heinrich-Böll-Stiftung.

Im großen Seminarraum der Heinrich Böll-Stiftung ist es mucksmäuschenstill. Erwartungsvoll blicken die in der Mehrzahl weiblichen Zuschauer/innen auf das Podium. Dort liefert Nicolas Krakor, einer der beiden Moderator/inn/en, gerade eine kleine Definition von Corporate Social Responsibility (CSR). Wenn Unternehmen sich freiwillig gesellschaftlich engagieren, spricht man heute von CSR. Das kann in Form von Spenden an Vereine oder gemeinnützige Projekte geschehen. Manche Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter/innen auch selbst los, um einen oder zwei Tage im Jahr selbst Hand anzulegen bei einem Projekt. Das Unternehmen bezahlt sie dabei ganz normal für ihre Arbeitszeit.

Bei der Deutschen Bahn (DB) konzentriert sich CSR auf die Vorbereitung von Jugendlichen auf ihre Ausbildung, berichtet DB-Personalerin Ulrike Stodt, eine der drei Referentinnen. Sie arbeitet viel mit Schulen zusammen. Die Wall AG dagegen fördert laut Referentin Betina-Ulrike Thamm, stellvertretende Pressesprecherin der Wall AG, vor allem künstlerische Projekte und Denkmalschutz. Aber sie unterstützen auch kleinere soziale Projekte in Berlin, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat.

Thamm, von Haus aus Theaterwissenschaftlerin, ist über ein Aufbaustudium in Kultur- und Medienmanagement bei der Wall AG gelandet. Teil des Studiums war nämlich, an verschiedenen Projekten in Unternehmen oder Organisationen mitzuarbeiten. Die Wall AG war dabei eine Station. Danach kannte man sich dann. Und als die Wall AG gegen Thamms Studienende eine Mitarbeiterin im PR-Bereich suchte, bewarb sie sich – und hatte Erfolg. Stodt unterstreicht dies: Um in das Berufsfeld CSR einzusteigen seien Praxiserfahrungen sehr wichtig, beispielsweise über Praktika. So könne jeder herausfinden, was ihm gefalle und gleichzeitig wichtige Kontakte knüpfen.

Kernkompetenzen für das Berufsfeld, darin sind sich Thamm und Stodt einig, liegen vor allem im Bereich der Kommunikation. Kommunikationsfähigkeit, Gespür für Situationen, Stressresistenz, Eigenverantwortung und Multitasking sind gefragt. Man darf kein „Fachidiot“ sein, denn eingestellt wird interdisziplinär. Eine erfreuliche Nachricht für Geisteswissenschaftler, die meistens ein vielseitiges Studium absolvieren und sich daher für CSR eignen.

Warum machen Unternehmen CSR? Darauf gibt es von den Referentinnen mehrere Antworten: Zum Einen verbessert es natürlich das Image eines Unternehmens. Wenn es nur um das Image geht, aber letztlich nichts Substantielles dahinter steht, spricht man von „Greenwashing“. Zum Anderen ist CSR eine Strategie, um einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Beispielsweise in Form von Nachwuchsabsicherung, wie bei der Bahn. Wird CSR so verstanden, übersteht es Krisenzeiten auch besser, während reines Mäzenatentum schnell zurückgefahren wird, weiß Dr. Anja Schwerk, die am Institut für Management an der Humboldt Universität Berlin zu CSR forscht und an diesem Abend für die wissenschaftliche Perspektive zuständig ist. Denn wenn das Unternehmen selbst einen Nutzen von seinen CSR-Projekten hat, hat es auch in schwierigen Zeiten ein Interesse daran, in seine Projekte zu investieren.

CSR sei nichts Neues, sagt DB-Personalerin Stodt. Das Interesse an guten Mitarbeitern beispielsweise hat schon immer bestanden. Aber CSR sei heutzutage viel bewusster in den Köpfen von Unternehmern, wirft CSR-Expertin Schwerk ein. Kaum ein Unternehmen arbeitet heute noch ohne ein Konzept der Nachhaltigkeit. Gleichzeitig bleibt sie kritisch: Der Durchbruch von CSR stehe noch aus. Zu häufig wird CSR von den Verantwortlichen als „Softthema“ abgewertet.

Viviana Seguí/Annegret Nill

Wir möchten unser Weblog unter anderem dazu nutzen, um von unseren Veranstaltungen zu berichten, da wir sehr häufig Anfragen nach Live-Streams, Dokumentationen oder Mitschnitten von denjenigen von euch bekommen, die nicht an dieser oder jener Veranstaltung des Career Service Networks teilnehmen können.

Wir hatten die Idee, Studierenden die Gelegenheit zu bieten, sich mit einem solchen Bericht mit den journalistischen Darstellungsformen vertraut zu machen. Diese Berichte werden hier in unserem Weblog veröffentlicht und gegebenenfalls auch auf Websites unserer Kooperationspartner.

Den Anfang macht Viviana Seguí. Sie hat Ethnologie, Altamerikanistik und Neuere Geschichte an der FU studiert. Der Bericht wurde von Annegret Nill redaktionell bearbeitet.

Corporate Social Responsibility – Ein Arbeitsmarkt für Geistes- und Sozialwissenschaftler?

Juni 5, 2009 by

Die Berufsinformationsveranstaltung am 4. Juni ist gut verlaufen. In Kürze erscheint hier der Veranstaltungsbericht und ein Interview zum Thema Arbeitsplatz CSR.

Hier noch einige nützliche Links und Leseempfehlungen zum Thema:

Corporate Citizenship, Aus Politik und Zeitgeschichte, 31/2008

Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung; kann kostenlos als Pdf unter http://www.bpd.de heruntergeladen werden.

http://www.csr-jobs.de

Eine noch sehr neue Jobbörse für CSR-Jobs, enthält bisher nur Praktikumsangebote.

http://www.tuev-csr.de

Modellprojekt des TÜV zur Verbesserung der CSR-Aktivitäten von kleinen und mittleren Unternehmen; auf der Seite kann ein kostenloses E-Learning Programm für CSR absolviert werden.

http://www.upj-online.de Bundesinitiative: Unternehmen: Partner der Jugend

http://www.csrgermany.de gemeinsamer Auftritt von BdA und BDI

Auf beiden Seiten sind eine ganze Reihe von Beispielen für CSR-Projekte in Deutschland aufgeführt.

Das Jahr der Geisteswissenschaften

Juni 3, 2009 by

Das Jahr der Geisteswissenschaften ist vorbei – noch Fragen?! Neue (Berufs)Wege von Experten vorgestellt, 17.01.2008. (Wiederveröffentlichung)

„Das Herzblut in eine Form gießen“

Dies war für Moderator Raimar-Erik Seefluth vom Career Service Network die Quintessenz des Veranstaltung „Das Jahr der Geisteswissenschaften ist vorbei – noch Fragen?! Neue (Berufs)Wege von Experten vorgestellt“. Etwa sechzig Studierende und Absolventen hatten am 17. Januar den Weg ins Haus der Wirtschaft gefunden, um vier Experten zu diesem Thema zu hören.

Sven Weickert, Dipl.-Kaufmann und seit 1999 Leiter des Geschäftsbereichs Hochschulpolitik der „Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V.“ schilderte die Sicht der Wirtschaft auf den Jobmarkt. Seine gute Botschaft: „Das Langfrist-Denken bei Personalmanagern von Industrieunternehmen nimmt zu.“ Die schlechte Botschaft folgte auf dem Fuß: Dies beziehe sich vor allem auf Ingenieursstellen u.ä. – also Berufe, in denen der Fachkräftemangel zu spüren sein werde. Wer als Geisteswissenschaftler in einem Unternehmen Fuß fassen wolle, solle möglichst früh in Projekt- und Teamarbeit einsteigen und nach dem Studium keine Praktika mehr machen, riet Weickert.

Dr. Rudolph Speth, Politikberater und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Politikwissenschaften an der FU, argumentierte, dass es für Geistes- und Sozialwissenschaftler wesentlich sei zu lernen, wie man sich selbst strukturiert und motiviert. Das Studium erklärte er in Hinsicht auf den Arbeitsmarkt für zweitrangig: „Clevere Studenten studieren nur nebenbei und haben in dieser Zeit einen Halbtagsjob beispielsweise beim Bundestag.“

Die frühere Berliner Kultursenatorin Adrienne Goehler, heute freie Publizistin und Kuratorin, war dagegen davon überzeugt, dass es sowieso nie wieder Vollbeschäftigung geben wird. Daher plädierte sie dafür, den eigenen Vorlieben zu folgen und sie in Form von Projekten zu verwirklichen. Finanzierung? Beispielsweise durch Projektförderung. „Erfinden Sie sich Ihren Arbeitsplatz selbst“, forderte sie die versammelten Studierenden und Absolventen auf. Ihre Vorstellung von der zukünftigen Entwicklung: Wenn man ein tragfähiges Projekt hat, kann man sich damit beim Arbeitsamt um Mittel bewerben.

Sven Nagel, Partner bei der Kommunikationsagentur „SWOP“ und bei „wissenundwirken“, vereinigte schließlich die beiden Stränge der Diskussion. Er brachte das „Herzblut“, also das, was einen interessiert, und das Notwendige, also den Arbeitsmarkt und die materielle Existenzsicherung, in einem schönen Bild zusammen. Es gehe darum, so Nagel, diese zwei Stränge in Kurven zu verwandeln, die sich aufeinander zu bewegen – bis sie sich schließlich treffen. Beispielsweise in einem Projekt.

Annegret Nill

Bloggen für das Career Service Network

Mai 29, 2009 by

Studierende, die im Journalismus arbeiten wollen, können bei uns erste Erfahrungen sammeln.

Ihr besucht eine unserer Berufsinformationsveranstaltungen, schreibt darüber einen Bericht (ca. 2.000-3.000 Zeichen) und erfahrene Journalistinnen und Journalisten aus dem Career Service Network bzw. Partner des Career Service Network werden diesen gegenlesen und euch Feedback geben.

Euer Bericht wird in unserem Weblog mit eurem Namen veröffentlicht.

Bei Interesse schickt uns einfach eine E-Mail oder kommt zu unseren öffentlichen Teamtreffen. Alle Informationen zur Kontaktaufnahmen findet Ihr auf unsere Website career-service-network.de .

Unsere Veranstaltungen im Sommersemester 2009:

4. Juni – Corporate Social Responsibility

13. Juli – Arbeiten in der Schweiz